Forschung zum Händigkeitsprofil
Entwicklung des Händigkeitsprofils
Prof. Dr. Elke Kraus hat in ihrer Doktorarbeit die Grundlagen des Händigkeitsprofils gelegt. Dem Instrument liegen eine ausführliche Literaturrecherche zu den theoretischen und wissenschaftlichen Arbeiten über die Händigkeit, gängigen Händigkeitstestungen sowie fünf Studien die im Rahmen der Doktorarbeit durchgeführt wurden, zu Grunde (Kraus, 2003). Es wurden hierbei insgesamt über 400 Kinder mit dem Händigkeitsprofil ausgetestet und Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Händigkeitsprofil, ein sensibles, schlüssiges und differenziertes Instrument zur Austestung der Händigkeit und der Handmotorik bei Kindern ist. Es gibt Hinweise auf die möglichen Ursachen eines wechselnden Handgebrauchs und somit auch auf unterschiedliche therapeutische Ansätze.
Weitere wissenschaftliche Arbeiten zum und mit dem Händigkeitsprofil
Um die Praxistauglichkeit des Instruments zu untersuchen und Verbesserungs- potential aufzudecken wurde eine Praktikabilitätsstudie durchgeführt (Schübl, 2010).
Eine Reliabilitätsstudie deutet darauf hin, dass das Händigkeitsprofil ein objektives und reliables Testinstrument ist (Grath, Lumper und Schiefer, 2013).
Eine weitere Studie untersuchte 2013 ob Kinder bei der Durchführung des bimanuellen Kreisemalens (ein Subtest des Händigkeitsprofils) bestimmte Muster aufzeigen (Söllner, 2013).
Eine Vergleichsstudie untersuchte in wie weit eine Checkliste von Lateralisierungsmerkmale mit der Händigkeit eines Kindes korreliert (Heimrod, 2015).
Eine Masterarbeit befasste sich mit dem Vergleich der konventionellen und der digitalen Auswertung zum Händigkietsprofil und deutet auf eine hohe Übereinstimmung für zwei der drei motorischen Tets auf (Allweiss, 2015).
Der Zusammenhang von Lateralitätsmerkmalen und dem Ausprägungsgrad der Händigkeit bei Erwachsenen wurde untersucht (Scherbel, 2019).
Weiterentwicklung:
Seit seiner Entstehung in der Doktorarbeit (2003), wurde das Händigkeitsprofil kontinuierlich verfeinert und weiterentwickelt. Die Rückmeldung geschulter AnwenderInnen wurde konsequent über die Jahre auf Grund von zahlreichen Praktikabilitätsuntersuchungen in das Instrument eingearbeitet. Eine wesentliche Veränderung brachte die digitalen Auswertungmaske für das Händigkeitsprofil. Inzwischen wurde das Händigkeitsprofil auf Englisch übersetzt, es werden Anwedner*innen in Südafrika geschult, und es gibt internationale Forschungskooperationen.
Digitalisierung:
Ein weiterer Meilenstein mit dem IFAF finanzierten Drittmittelprojekt erreicht, das dig-TEMA. In diesem Projekt erprobten die Urheberin an der Alice-Salomon-Hochschule zusammen mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) unter der Co-Leitung von Prof. Dr. Peter Hufnagl und die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen eine digitalisierte Durchführung der motorischen Tests. Die Dokumentation und die Auswertung aller Subtests wurde digitalisiert und wird demnächst auch zu erwerben sein. In 2018 gab es ein Folgeprojekt, auch von IFAF finanziert, manDAAD, in der die Durchführung des Händigkeitsprofils in Partnerschaft mit Stabilo's Digipen digitalisiert wird.